Nominiert für den Baupreis 2010

Betrieb Mair - 20 Milchkühe

 

Besonderheit

Zeitgemäße Baulösung im Umgang mit historischer Bausubstanz

 

Baumaßnahme

Zubau eines Liegeboxenlaufstalles für Milchvieh, Melkbereich, Adaptierung Bestand für Jungvieh und Kälber

 

Baukosten

€ 320.000,-

Tierbestand max. 20 Milchkühe (derzeit 13 Milchkühe, 8 Stück Jungvieh, 5 Kälber), Stallfläche 450 m², Güllelager 250 m³, Futterlager 500 m³

 

Stallbau

Eingeschränkt durch die Grenzen zu den Nachbarn konnte sich der Stallum- und Zubau nur auf einen sehr begrenzten Raum entfalten. Vielleicht gerade deshalb besitzt der einfache Zubau für einen kleinen Milchviehstall eine hohe architektonische Qualität. Diese begründet sich zum einen mit einer klaren funktionellen Konzeption für den Arbeits- und Tierbereich sowie einer sensiblen Anbindung des Laufstallbereichs an die historische Bausubstanz.

Der zeitgemäße konstruktive Holzbau fügt sich selbstverständlich an die historische Bausubstanz an und vermittelt dennoch einen modernen, hellen, übersichtlichen und großzügigen Stallraum mit einem hohen Tierkomfort. Die Südausrichtung des Liegeboxenlaufstalles und die gemäßigte Kleinklimazone des Standortes ermöglichten zudem eine sehr offene Bauweise des Zubaus.

 

Tiergerechtheit

Gehobener Tiergerechtheitsstandard

Die gegen die offene Stallseite hin gelegenen Liegeboxen ergeben für die Kühe eine gute Stallluft. Die Liegeboxen sind gut eingestreut, was sich positiv auf die Gelenke auswirkt. Die Gummimatten im Laufgang erhöhen die Trittsicherheit und reduzieren Klauenschäden. Der breite Fressgang erlaubt den Kühen trotz Sackgassen genügend Platz zum Zirkulieren und Aufsuchen der Liegeboxen.

 

Arbeitswirtschaft

Die Futter- und Einstreuachsen sind gut befahrbar. Zugekauftes Kraftfutter wird über Automaten verfüttert. Für die Heulogistik wird das angrenzende Altgebäude (Abwurf auf Futtertisch) optimal genutzt. Zum Silagelager (Fahrsilo aus Beton) liegen kurze Anfahrtswege vor.

Die Entmistung bei den Kühen erfolgt mit dem Schrapper, wobei hervorzuheben ist, dass mit den gut eingestreuten Liegeboxen Festmist erzeugt wird. Das Jungvieh ist in einem Tretmiststall untergebracht, Abkalbebucht und Kälber sind als Tieflaufbuchten ausgeführt. Beim Jungvieh und in der Abkalbebucht fällt Festmist an. Die Exkrementelager sind übereinander angeordnet und leicht erreichbar. Die Einstreuachse für die Liegeboxen wird gleichzeitig als Strohlager genutzt.

Der sanierte und gut gewartete Tandemmelkstand bietet einen stressfreien Arbeitsablauf, eine hohe Melkleistung und eine gute Übersicht über Kuh und Euter.

Arbeitszeitbedarf je Milchkuh/Jahr: 133 APh (Angaben des Landwirtes)

 

Plandarstellungen

Die Prinzip-Skizzen wurden zum Teil aus Einreichplänen entwickelt und können im Detail von der tatsächlich ausgeführten Baumaßnahme abweichen.

Lageplan

Grundriss

Schnitt A-A

Schnitt B-B

 

Bei der Verwendung von Fotos bzw. von Zeichnungen ist die Webseite www.oekl-bauen.at als Quelle anzugeben.