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Berg-

 

Milchvieh

 
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Wenn der neue Laufstall sich querlegt

BETRIEB PLETZ

Bei den meisten Betrieben werden Lösungen angestrebt, bei denen möglichst alle Achsen in einer Richtung angeordnet werden. Hier ergab sich eine andere Lösung. Denn der neue Laufstall wurde im rechten Winkel zur bestehenden Aufstallung mitten in den Stall hineingesetzt.

Lage

Lageplan

 

Baumaßnahme (2014)

Aufgrund der Queranordnung konnte ein Großteil der Anbindehaltung erhalten bleiben und als Melkplatz weitergenutzt werden. Der Futtertisch rückte in die Mitte des Stalls und die Fütterung erfolgt zentraler. Für die Entmistung ergab sich der Vorteil, dass so der Mist mithilfe eines Schiebers direkt auf die bestehende Düngerstätte transportiert werden kann. Dieser direkte Abwurf auf die Festmistlagerstätte ermöglicht es, auch im Liegeboxenlaufstall Festmist zu erzeugen. Der Auslauf wird über einen seitlichen Abgang erreicht. Er liegt auf dem Niveau der Düngerstätte und kann somit leicht gereinigt werden. An diesem Beispiel ist sehr gut erkennbar, dass auch unorthodoxe Lösungen viele Vorteile mit sich bringen können. 

 

Schnitt

Schnitt

 

Grundriss

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Grundriss

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Tierwohl

Haltung

Der Liegeboxenlaufstall bietet in Kombination mit dem Auslauf ausreichend Platz für die Milchkühe. Während die Qualität des Fressplatzes den Bedürfnissen der Tiere bestens entspricht, besteht im Bereich der Wasserversorgung Verbesserungspotenzial. Die Rutschfestigkeit der Liegeboxen könnte durch größere Einstreumengen verbessert werden, um das Tierwohl zu erhöhen. Das Lichtangebot im Stallinneren ist begrenzt. Durch den Auslauf und die Weidehaltung im Ausmaß von 190 Tagen im Jahr steht den Tieren jedoch ausreichend Licht und Luft zur Verfügung.

Management

Es wurden eine sehr gute Mensch-Tier-Beziehung und ein hohes Niveau im Bereich der Tiergesundheit festgestellt. Einige alte Kühe in der Herde tragen zu einer stabilen Herdenstruktur bei. Klauenpflege wird nur bei Bedarf durchgeführt.

Tier

In den Bereichen Sauberkeit der Tiere, Klauenzustand, Haut und Haarkleid sowie Ernährung wurden sehr gute Ergebnisse erzielt. Vereinzelt fielen bei den Milchkühen Gelenksveränderungen und Lahmheiten auf.

Gesamt-Index

In den Bereichen Haltung und Management besteht beispielsweise bei den Parametern Rutschfestigkeit der Liegeboxen oder der Versorgung und Prävention kranker Tiere noch Verbesserungspotenzial. Im Bereich Tier wurde bereits ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Durch etwas mehr Einstreu in den Liegeboxen und eine funktionelle Klauenpflege könnte das Tierwohl weiter verbessert werden.

 

Ammoniak-Emissionen

Leicht emissionserhöhend

wirkt (bei einem bereits sehr niedrigen Emissionsniveau) der planbefestigte Auslauf, der jedoch hinsichtlich Tierwohl sehr positiv einzustufen ist.

Emissionsmindernd

wirken die feste Abdeckung der Güllegrube, die Verdünnung der Gülle mit Wasser im Verhältnis 1:1 und die Weidehaltung.

Verbesserungspotenzial

Die zeitlich befristete Nutzung des Auslaufes könnte das Emissionsniveau weiter reduzieren. Aus der Sicht des Tierwohls stellt der Auslauf jedoch einen wichtigen Bestandteil des Stallsystems dar.

 

Betriebswirtschaftliche Beurteilung

Investitionskosten

Eine veraltete Gebäudesubstanz und eine unbefriedigende Arbeitssituation waren wesentliche Triebfedern für diese Investition. Der Stall wurde mit 15 Liegeboxen ausgestattet; derzeit werden 14 Milchkühe gehalten. Die verkaufte Milchmenge konnte inzwischen gesteigert werden. Die Investition teilt sich in 84.200 Euro brutto bei den Milchkühen und 6.800 Euro brutto beim Jungvieh auf. Eine Investitionsförderung von 6.800 Euro wurde in Anspruch genommen. Damit ergeben sich Investitionskosten von 6.000 Euro je Kuhplatz (inkl. Nachzucht) vor Abzug der Investitionsförderung und von 5.600 Euro nach Abzug der Förderung.

Stallarbeitszeit

Die Stallarbeitszeiten je Tier und Jahr konnten sowohl bei den Kühen als auch bei der Nachzucht gesenkt werden. Auch die tägliche Stallarbeitszeit sank um eine Stunde (von 4,7 auf 3,7). Legt man die Investitionskosten je Kuhplatz nach Abzug der Investitionsförderung auf die reduzierte Arbeitszeit je Kuhplatz (inkl. Nachzucht) um, so beliefen sich die Investitionskosten für jede reduzierte Arbeitsstunde auf 330 Euro.