EIP Projekt

 

Berg-

 

Milchvieh

 
funded by

 

Sehenswerte einfache Holzkonstruktion

Exkursionsbetrieb

BETRIEB MOSER

Stallungen können nüchtern, rein funktionell und zweckgerichtet sein, sie können aber auch noch eine besondere Ausstrahlung vermitteln. Und dieses Gefühl hat man bei diesem Stall. Mit viel Geschick wurde sowohl die Funktion als auch das Erscheinungsbild zu etwas sehr Gelungenem zusammengefügt.

Lage

Lageplan

 

Baumaßnahme (2017)

In einer einfachen, klaren Holzkonstruktion wurde der einreihige Liegeboxenstall mit integriertem Auslauf entlang des bestehenden Stalls angefügt, der neue Futtertisch und der Melkbereich dienen dabei als Verbindung zwischen Alt und Neu. Durch die offene Bauweise (integrierter Freibereich, zweihäusige Bauweise) erscheint dieser Zubau luftig und leicht. Der angeschlossene Auslauf und die seitlich angelegte Rampe für den Zugang zur Weide runden das Gesamtbild harmonisch ab.

Die gelungene Materialwahl, die Liebe zum Detail und die Einbettung in die Umgebung zeigen deutlich, dass auch ein Stallbau einen wichtigen architektonischen Ausdruck vermitteln kann. Das äußere Erscheinungsbild auch eines Stalls trägt schließlich zum Gesamtbild eines Hofes wesentlich bei.

 

Schnitt

Schnitt

 

Grundriss

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Grundriss

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Tierwohl

Haltung

Der helle, luftige Laufstall beinhaltet einen großzügigen integrierten Auslauf – in Kombination mit der Weide ergibt sich genügend Flächenangebot für die Tiere. Komfortable Tiefboxen bieten Platz für Ruhephasen. Die Wasserversorgung wird durch Trogtränken sichergestellt. Verbesserungspotenzial auf hohem Niveau besteht in der Fressplatzbreite. Aufgrund der offenen Bauweise bietet der Stall genügend frische Luft und Licht.

Management

Auf Sauberkeit im Stall und auf eine äußerst gute Mensch-Tier-Beziehung wird am Betrieb besonders geachtet. Die Tiere weisen sehr gute Tiergesundheitsparameter auf, Krankheiten treten äußerst selten auf. Aufgrund des niedrigen Anteils an Kühen mit mindestens fünf Kälbern besteht in der Herdenstruktur Verbesserungspotenzial auf hohem Niveau. Als Separationsbucht steht abkalbenden oder kranken Tieren eine freie Liegefläche zur Verfügung. Die Klauenpflege wird ein Mal im Jahr routinemäßig durchgeführt.

Tier

Alle tierbezogenen Indikatoren erreichten eine sehr hohe Punktanzahl. In den Bereichen Haut, Gelenke, Klauen, Haarkleid, Ernährung und Lahmheiten wurde sogar die maximale Punkteanzahl vergeben.

Gesamt-Index

Der luftige, geräumige Stall, die umfangreiche Weidenutzung und bestes Management ergeben einen sehr hohen Gesamtindex. Es ist in keinem Bereich nennenswerter Verbesserungsbedarf aufgefallen.

 

Ammoniak-Emissionen

Emissionserhöhend

wirken bei einem bereits sehr niedrigen Emissionsniveau die offene Güllegrube und der planbefestigte Auslauf, der aus der Sicht des Tierwohls jedoch positiv einzustufen ist.

Stark emissionsmindernd

wirkt die Weidehaltung der Kühe an 200 Tagen jährlich für durchschnittlich 20 Stunden täglich.

Verbesserungspotenzial

Durch die Verdünnung der Gülle mit Wasser im Verhältnis 1:1 und eine feste Abdeckung des Güllelagers könnte man das bereits niedrige Emissionsniveau noch um 3,8 kg N/Tier und Jahr reduzieren.

 

Betriebswirtschaftliche Beurteilung

Investitionskosten

Körperliche Arbeit zu reduzieren und die Arbeitszeiten zu verbessern, waren Gründe für dieses Projekt. Sowohl die Kuhzahl als auch die verkaufte Milch je Kuh konnten gesteigert werden. Die Investitionskosten teilen sich auf die Milchkühe und das Jungvieh auf, wobei 150.000 Euro brutto die Kühe betrafen, 44.800 Euro das Jungvieh. Die Investitionsförderung belief sich auf 54.000 Euro. Damit erhält man Investitionskosten je Kuhplatz (inkl. Jungvieh) von 14.000 Euro brutto vor und 10.000 Euro nach vor Abzug der Investitionsförderung.

Stallarbeitszeit

Die Arbeitszeiten konnten in jeder Hinsicht deutlich gesenkt werden. Dies gilt sowohl für die Milchkühe und das Jungvieh als auch für die tägliche Stallzeit. Damit konnte ein wesentliches Ziel des Projekts erreicht werden. Jede reduzierte Arbeitsstunde je Kuhplatz inkl. Nachzucht konnte nach Abzug der Investitionsförderung mit 55 Euro an Investitionskosten erreicht werden.