EIP Projekt

 

Berg-

 

Milchvieh

 
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Liegeboxenlaufstall mit Festmistsystem (in Planung)

BETRIEB KRUG

Es gibt Stallungen, die schon drei bis vier Modernisierungen hinter sich haben; dieser Stall hatte noch keine. Umso dringender steht jetzt eine radikale Erneuerung an. Waren die Kühe bisher hinter dicken Steinmauern untergebracht, so ist der neue Stall als hohes, helles und gut durchlüftetes Gebäude geplant. Liege- und Fressbereich sowie der Futtertisch werden komplett im neuen Zubau untergebracht.  

Lage

Lageplan

 

Geplante Baumaßnahme

Liege- und Fressbereich sowie der Futtertisch werden komplett im neuen Zubau untergebracht. Durch die etwas ungewöhnliche Ausrichtung des Giebels wird es möglich, eine Strohbühne vom bestehenden Bergeraum über den gesamten Zubau hinweg bis zu den Liegeboxen zu führen. Lediglich der Melkbereich und die Kälber sowie die Nachzucht verbleiben im Altgebäude.

Dem Bauherrn ist es ein besonderes Anliegen, auch bei einer Umstellung auf einen Liegeboxenlaufstall beim Festmistsystem zu bleiben. Diese Variante gibt es bereits bei einigen Betrieben. Als Vorkehrung, um auch tatsächlich „festen“ Mist zu erzeugen, muss der Schieber am Ende der Mistachse zusätzlich über einen Güllerost geführt werden. Der flüssige Anteil wird dabei in eine Güllegrube abgleitet. Der verbleibende Rest wird darüber hinweg geschoben und fällt anschließend als Festmist auf eine tieferliegende Düngerstätte.

 

Schnitt

Schnitt1

Schnitt2

 

Grundriss

Wechsel zwischen vorher und nachher durch Klick auf den Grundriss

Grundriss

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Tierwohl

Haltung

Dieser Betrieb befindet sich vor dem Umbau. Die Milchkühe stehen in Kombinationshaltung. Der Anbindestand verfügt über ausreichend Bewegungsfreiheit. Die handarbeitsintensive Futtervorlage in die bestehende Futterkrippe, die an der Stallwand befestigt ist, soll sich durch die Adaptierung des Stallsystems vereinfachen. Die Wasserversorgung erfolgt über Schalentränken mit geringer Wassernachlaufgeschwindigkeit – in der geplanten Umbaulösung wird bereits besonderes Augenmerk auf die Verbesserung des Wasserangebotes gelegt. Die Weide wird an 190 Tagen jährlich genutzt. Ein unbefestigter Auslauf steht den Tieren an 60 Tagen jährlich zur Verfügung. Hinsichtlich Licht- und Luftangebot besteht im alten Stallgebäude Verbesserungspotenzial.

Management

Auf eine gute Mensch-Tier-Beziehung und die Sauberkeit im Stall wird geachtet. Die Tiergesundheitsparameter liegen auf einem zufriedenstellenden Niveau. Die unregelmäßige Klauenpflege wirkt sich im Bereich Management negativ aus.

Tier

Trotz des sehr alten Stallsystems zeigten sich die Tiere hinsichtlich Sauberkeit, Haut und Haarkleid sowie Ernährung in bestem Zustand. Auch aufgrund weniger Hautschäden oder Gelenksveränderungen und nur vereinzelten, leichten Lahmheiten erzielte der Betrieb ein gutes Ergebnis in diesem Bereich.

Gesamt-Index

Die Teilbereiche Management und Tier liefern zufriedenstellende Punktezahlen. Es ist geplant, viele Gegebenheiten im Bereich der Haltung in näherer Zukunft
zu verändern. Ein Sprung nach oben im Gesamt-Index wird durch das größere Angebot an regelmäßig genutzten Bewegungsflächen und ein umfassendes Licht- und Luftangebot in der Umbaulösung erwartet.

 

Ammoniak-Emissionen

Emissionserhöhend

wirkt die geringe Verdünnung der Jauche mit Wasser. Die Ausbringung der Jauche mit Breitverteiler erhöht die Emissionen, ist aber im Berggebiet vielfach nicht durch bodennahe Techniken zu ersetzen.

Emissionsmindernd

wirken das abgedeckte Lager der Jauche und die Weidehaltung. Das Jauche-Mist-System ist aus emissionstechnischer Sicht positiv zu bewerten.

Verbesserungspotenzial

Eine Verdünnung der Jauche mit Wasser im Verhältnis 1:1 würde eine Reduktion von 1,6 kg N/Tier und Jahr bewirken.

 

Betriebswirtschaftliche Beurteilung

Der Betrieb befindet sich in der Planungsphase. Eine betriebswirtschaftliche Beurteilung der Umbaumaßnahme war daher nicht möglich.